19 Jahre Nextwork – und die Seele lebt

Heute ist der 12. Mai. Ein Datum, das für mich nie einfach vorbeizieht. Am 12. Mai 2006 – heute vor 19 Jahren – war die große Eröffnungsparty. Die Räume waren voll, die Stimmung elektrisierend. Freunde, Wegbegleiter:innen, neugierige Menschen – sogar die Presse war da. Ich war 25, voller Ideen, ohne doppelten Boden.

Was viele nicht wussten: In der Nacht vor der Party hatte ich eine Unterlassungserklärung unterschrieben. Ich durfte den Namen, den ich eigentlich für mein Unternehmen gewählt hatte, nicht mehr verwenden. Es war ein herber Schlag, bevor überhaupt etwas begonnen hatte. Aber ich zog es durch. Die Feier fand statt. Und etwas begann, das mein Leben für immer verändern sollte.

Von der IT-Bude zum Beratungsunternehmen mit Haltung

Ich habe damals allein gestartet. Mit dem Wunsch, Arbeit neu zu denken – und der Realität, dass ich zunächst Drucker einrichten und IT-Support leisten musste.

Doch mit jedem Jahr veränderte sich etwas. Aus IT-Support wurde IT-Beratung. Daraus wuchs der Bereich Informationssicherheit und Datenschutz. Heute stehen wir für Managementsystem-Beratung rund um IT-Sicherheit, Nachhaltigkeit und Compliance.

Es war nie ein gerader Weg. Es war ein gute Mischung aus mutigen Schritten, Rückschlägen, Kurswechseln und der Bereitschaft, mich und das Unternehmen immer wieder neu zu erfinden.

Die dunkelste Kurve der Reise

In den Podcasts (siehe unten) habe ich offen darüber gesprochen – und heute gehört es auch hierher: Ich bin unterwegs auch zusammengebrochen. Es gab einen Moment, da ging es nicht mehr. Der Druck, die Verantwortung, der eigene Anspruch – sie haben mich körperlich und mental in die Knie gezwungen.

Ich konnte nicht mehr führen. Nicht mehr funktionieren. Ich musste loslassen, Pause machen, heil werden. Es war der schwerste und gleichzeitig heilsamste Teil dieser Reise. Denn ich habe gelernt: Ein Unternehmen ist nur so gesund wie sein Gründer bereit ist, sich selbst ernst zu nehmen.

Heute: 40 Menschen. Eine Seele.

Heute arbeiten knapp 40 Menschen bei Nextwork. Und manchmal frage ich mich, wie das alles passieren konnte. Wir sind gewachsen, klar. Aber wir sind nicht beliebig geworden. Wir haben uns spezialisiert – und dabei nicht verengt.

Was mich wirklich stolz macht: Die Seele ist geblieben.
Dieses besondere Gefühl von Verbundenheit, Neugier, Freiheit – es lebt. In unseren Meetings. In den Retreats. In der Art, wie wir uns Feedback geben. Und in den Blicken neuer Kolleg:innen, die sagen: „Irgendwas ist hier anders.“

Danke.

Danke an alle, die diese Reise mit mir gehen – seit 19 Tagen oder 19 Jahren.
Danke an die, die geblieben sind, und an die, die ihren Teil nur für eine Weile beigetragen haben. Danke an mein Team – ihr gebt diesem Unternehmen Tiefe und Richtung. Und danke an mein früheres Ich, das trotz Unterlassungserklärung, Zweifeln und Krisen losgegangen und immer weitergegangen ist.

Ich weiß nicht, was in 19 Jahren sein wird. Aber ich weiß: Wenn wir weiter mutig mischen, radikal ehrlich bleiben – zu uns und zu unseren Werten – dann bleibt sie lebendig.

Die Seele.

🎧 Wer tiefer einsteigen möchte:
In diesen Podcasts erzähle ich mehr über die Wendepunkte, das Loslassen und den Mut, neu anzufangen: