Die jüngste Sendung von Jan Böhmermann hat erneut ein schockierendes Thema ins Rampenlicht gerückt, das mich als Unternehmer tief berührt. Böhmermanns Team hat die Machenschaften und moralischen Verfehlungen aufgedeckt, die in der heutigen Geschäftswelt leider allzu verbreitet sind. Seine Enthüllungen haben erneut verdeutlicht, wie einige Unternehmer ohne Rücksicht auf Verluste agieren und dabei enorme Schäden für Gesellschaft und Umwelt verursachen. Diese Art von Geschäftspraktiken macht mich nachdenklich und bestärkt meinen Glauben daran, dass wir als verantwortungsbewusste Unternehmerinnen und Unternehmer einen anderen Weg einschlagen müssen.
Die dunkle Seite des Unternehmertums
Ich kenne unzählige Beispiele von Menschen, die auf der dunklen Seite der Macht unternehmerisch tätig sind: Sie bestellen Fußballtickets oder Wiesn-Tische für das Oktoberfest nur, um daraus ein Geschäft zu machen und diese für ein Vielfaches weiterzuverkaufen. Apps und Spiele werden bewusst so gestaltet, dass Kinder und Jugendliche süchtig werden oder sich sogar verschulden. Es ist unfassbar zu sehen, dass solche Praktiken existieren, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.
Ein aktuelles und sehr präsentes Beispiel für diese dunkle Seite des Unternehmertums sind Einweg-Vapes. Diese Geräte sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern tragen auch massiv zur Umweltverschmutzung bei. Sie bestehen aus schwer recycelbaren Materialien und erzeugen enormen Müll. Die Motivation hinter solchen Produkten ist klar: schnelles Geld, ohne Rücksicht auf die negativen Folgen. Es ist für mich unverständlich, dass erwachsene Menschen solche Produkte überhaupt kaufen. Kaum jemand von ihnen entsorgt die Vapes korrekt im Recycling – die meisten landen einfach im Restmüll, was die Umweltbelastung weiter verstärkt.
Einweg-Vapes setzen dem jedoch noch eins drauf. Sie werden gezielt mit süßlichen Düften wie Kaugummi oder Fruchtbonbons versehen, um Kinder und Jugendliche anzusprechen. Diese Marketingstrategie ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern auch äußerst gefährlich, da sie junge Menschen in die Nikotinsucht treibt und ihre Gesundheit ernsthaft gefährdet. Berichte des ZDF und Utopia zeigen eindrucksvoll, wie gravierend die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt sind.
Unternehmen, die Verantwortung übernehmen
Doch es gibt auch eine andere Seite: Unternehmen, die Verantwortung übernehmen und mit ihren Produkten einen positiven Beitrag leisten. Ein herausragendes Beispiel ist The Rice Society, gegründet von der innovativen Unternehmerin Louisa Sanchez. Ich hatte das Vergnügen, Louisa vor kurzem kennenzulernen, als wir beide als Sprecher beim MCBW 2024 Panel „Verantwortung übernehmen – Lernen von den Besten“ eingeladen waren. Sie stellt nachhaltige und vegane Schuhe aus Reisabfällen und recycelten Materialien her. Diese Schuhe sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch von hoher Qualität und Stil. The Rice Society zeigt, dass es möglich ist, erfolgreich zu sein und gleichzeitig Gutes zu tun.
The Rice Society ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Unternehmertum auch anders funktionieren kann. Louisa Sanchez hat eine Lösung für ein Umweltproblem gefunden und dabei ein Produkt geschaffen, das sowohl ethisch als auch ökologisch nachhaltig ist. Dies zeigt, dass man auch auf der „hellen Seite der Macht“ stehen und trotzdem ein erfolgreiches Unternehmen führen kann.
Als wir damals unsere eigene Kaffeemarke gründeten, war es für uns von Anfang an klar, dass wir alles richtig machen wollten. Nachhaltigkeit stand für uns im Vordergrund, und wir wussten, dass dies höhere Kosten und Preise bedeuten würde. Dennoch entschieden wir uns dafür, denn wenn wir etwas machen, dann richtig und vernünftig – also so nachhaltig wie möglich. Auch wenn dies die Absatzzahlen und Umsätze beeinflusst, ist es der richtige Weg.
Hey, wir tragen als Unternehmerinnen und Unternehmer eine Verantwortung. Es liegt an uns, Produkte zu entwickeln, die nicht nur profitabel, sondern auch gut für die Gesellschaft und die Umwelt sind. The Rice Society zeigt uns, dass es möglich ist, diese Verantwortung wahrzunehmen und dabei erfolgreich zu sein. Lassen wir uns von solchen positiven Beispielen inspirieren und setzen wir uns für ein ethisches und nachhaltiges Unternehmertum ein.
Hier geht es zur Sendung von Jan Böhmermann: Rauchen für die Tonne: Einweg-Vapes | ZDF Magazin Royale