Wie wir bei Nextwork KI wirklich leben – 5 Prinzipien, die funktionieren. Ehrlich.

(und warum das nichts mit Hype, sondern mit Haltung zu tun hat)

In den letzten Monaten wurde ich immer wieder gefragt: „Hey Marco, wie macht ihr das eigentlich mit dem ganzen Thema KI? Wie geht ihr bei Nextwork damit um?“. Ich mag diese Frage. Weil sie nicht fragt ob wir etwas machen, sondern wie. Und weil sie zeigt, dass man uns zutraut, verantwortungsvoll, mutig und vor allem ehrlich mit Veränderungen umzugehen. Wir sind uns unserer Rolle als Vorbild bewusst – gerade, weil wir mit Themen wie Informationssicherheit, Datenschutz und Nachhaltigkeit arbeiten. KI ist für uns kein Trend, sondern eine Realität, die längst Teil unserer täglichen Arbeit geworden ist. Und weil wir immer wieder nach unserem Weg gefragt werden, möchte ich ihn hier teilen – so, wie wir ihn wirklich gegangen sind und immer noch gehen:

1. Neugier fördern, nicht verordnen

Bei uns gab es von Anfang an viele, die sich aus purer Neugier mit Tools wie ChatGPT beschäftigt haben. Wir haben das nie als „Sonderprojekt“ behandelt, sondern als etwas, das Teil unserer Lernkultur ist. Wer Lust hatte, bekam Zeit – und Budget. Schnell haben wir gemerkt, dass das Thema groß wird. Also haben wir uns schon sehr früh entschieden, eine ChatGPT Team Subscription für alle zu buchen, die es im Arbeitskontext nutzen wollten. Innerhalb weniger Wochen waren das rund 80 % des Teams – knapp 35 Menschen. Und das ist jetzt bald zwei Jahre her(!). Das bedeutete: etwa 11.000 US-Dollar im Jahr.

Mittlerweile sind wir auf die Enterprise-Lizenz gewechselt, weil KI längst fester Bestandteil unserer Projekte ist. Aktuell investieren wir dafür rund 16.000 US-Dollar pro Jahr – und keinen Cent davon bereuen wir. Ein zusätzlicher Vorteil der Enterprise-Version: Sie ist bislang die einzige Möglichkeit, den Serverstandort für die Datenspeicherung innerhalb der EU sicherzustellen – was für uns hohe Priorität hat. Wenn es diese Option gibt, dann nutzen wir sie selbstverständlich.

2. Sicherheit zuerst – weil wir wissen, was wir tun

Compliance ist unser Alltag. Deshalb war für uns von Anfang an klar, dass wir beim Einsatz von KI dieselben Maßstäbe anlegen wie bei Informationssicherheit oder Datenschutz. Wir haben AI-Beauftragte (AI Officer) benannt, Richtlinien erstellt, Schulungen integriert und unser Managementsystem angepasst. So war für alle im Team klar, welche Daten nicht in KI-Tools gehören – und wie wir verantwortungsvoll damit umgehen. Der EU AI Act, mit dem wir uns auch in Kundenprojekten beschäftigen, war dabei ebenfalls eine Orientierung. Und wir haben das Thema intern im typischen Nextwork-Style umgesetzt: pragmatisch, transparent und integriert.

3. Leading by example – wirklich

Wenn ich ehrlich bin: Der größte Hebel lag bei uns in der Führungsebene. Philipp (mein Co-CEO), André (Geschäftsführer) und ich waren von Anfang an tief drin in der Materie. Jeder auf seine Weise – ich eher über das tägliche Arbeiten mit Tools, Philipp zusätzlich über seine Verbindung in die AI-Community und André, der schon früh intern für intensiven Wissensaustausch gesorgt hat. Philipp ist Teil des AI Collective – einer internationalen Gruppe von Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich intensiv über KI austauschen und voneinander lernen (mehr dazu hier). Das Programm läuft über mehrere Monate und kombiniert wöchentliche Deep Dives, praxisnahe Projekte und den Austausch mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Es ist kein reines Netzwerk, sondern ein Lernprogramm auf höchstem Niveau – und Philipp bringt vieles davon direkt in unser Unternehmen ein. Ich bin überzeugt: Wenn die Geschäftsführung selbst versteht, was möglich ist – und was nicht –, verändert das die ganze Organisation. Ich kann nicht glaubwürdig über Zukunft reden, wenn ich selbst in der Vergangenheit arbeite.

4. AI Ambassadors & Workshop Days

Seit diesem Jahr haben wir bei Nextwork AI Ambassadors: Kolleginnen und Kollegen, die als interne Ansprechpartner fungieren und regelmäßig unsere AI-Workshoptage gestalten. Alle drei Monate nehmen wir uns einen ganzen Tag Zeit, um gemeinsam an konkreten Themen zu arbeiten – in Teams, mit echten Projekten und klaren Zielen. Manche entwickeln KI-Agenten, andere optimieren Prozesse oder lösen technische Hürden wie die Tokengrenze. Diese Tage sind besonders. Die Energie, die da entsteht, ist spürbar. Ich merke jedes Mal, wie Lernen wieder Spaß macht, wenn wir es gemeinsam tun.

5. AI als Teil der Unternehmensstrategie

Die vielleicht wichtigste Entscheidung: Seit Anfang 2024 ist KI fester Bestandteil unserer Unternehmensstrategie – verankert in unseren OKRs. Das heißt: Jede Abteilung hat konkrete Ziele und Maßnahmen, die mit KI zu tun haben. 2025 haben wir das Ganze noch einmal geschärft. Heute weiß bei uns jede und jeder, welchen Stellenwert KI bei Nextwork hat – und was das ganz praktisch bedeutet.

Fazit: KI ist kein Projekt – sie ist ein Lernfeld

Wir sehen KI nicht als Bedrohung, sondern als Einladung, neu zu denken. Für uns war wichtig, früh anzufangen, Erfahrungen zu sammeln, Verantwortung zu übernehmen – und dran zu bleiben.

Vielleicht ist das unser eigentlicher Unterschied:
Wir reden nicht darüber, ob KI die Arbeitswelt verändert.
Wir gestalten, wie sie sich verändert – bei uns, mit uns, durch uns.

(Geschrieben mit Hilfe von KI – gedacht und gefühlt von mir)


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