Grüner Gamechanger für Managementsysteme: Klimawandel wird ab 2024 Teil der ISO-Normen

Die ISO hat eine große Änderung in ihren Managementsystem-Normen eingeführt: Seit Februar 2024 müssen Unternehmen den Klimawandel systematisch in ihre Managementprozesse einbinden. Diese Neuerung ist nicht nur eine formale Anpassung, sondern ein echter Gamechanger auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit.

Warum diese Änderung wichtig ist

Mit den neuen Anforderungen will die ISO sicherstellen, dass Unternehmen aktiv den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Diese Änderungen sind Teil der Londoner Erklärung der ISO und sollen Unternehmen dazu bringen, den Einfluss des Klimawandels zu verstehen, Risiken zu bewerten und ihre Strategien anzupassen, um widerstandsfähiger zu werden.

Welche Normen sind betroffen?

Die neuen Klimaanforderungen betreffen einige der wichtigsten ISO-Managementsystem-Normen:

  • ISO 9001 (Qualitätsmanagement)
  • ISO 14001 (Umweltmanagement)
  • ISO/IEC 27001 (Informationssicherheitsmanagement)
  • ISO 45001 (Arbeitsschutzmanagement)
  • ISO 50001 (Energiemanagement)

Durch die Änderungen müssen Unternehmen jetzt den Klimawandel in die Harmonized Structure (HS) integrieren. Das heißt, sie müssen in den Kapiteln „Verstehen der Organisation und ihres Kontextes“ und „Verstehen der Erfordernisse und Erwartungen interessierter Parteien“ die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigen.

Was bedeutet das für Unternehmen?

Unternehmen stehen vor der Aufgabe, ihre bisherigen Managementsysteme zu überdenken und den Klimawandel einzubeziehen. Dabei gilt es, verschiedene Szenarien zu analysieren:

  • Lieferkettenprobleme wegen extremer Wetterereignisse
  • Knappheit an Ressourcen wie Wasser und Rohstoffe
  • Neue Vorschriften durch strengere Emissionsgrenzwerte
  • Gesundheitsrisiken für Mitarbeitende durch extreme Hitze

Diese Szenarien sind nicht mehr nur Theorie, sondern echte Herausforderungen, auf die Unternehmen sich vorbereiten müssen.

So gelingt die Integration

Hier sind einige Schritte, die Unternehmen gehen sollten, um die neuen Anforderungen umzusetzen:

  1. Bewusstsein schaffen: Alle im Unternehmen über die Bedeutung des Klimawandels informieren.
  2. Risiken und Chancen bewerten: Eine gründliche Analyse der Klimarisiken und -chancen durchführen.
  3. Ziele und Maßnahmen definieren: Klare Klimaziele setzen und Maßnahmen entwickeln, um diese zu erreichen.
  4. Umsetzung und Integration: Die Maßnahmen in die bestehenden Managementprozesse einbinden.
  5. Überwachung und Verbesserung: Regelmäßig überprüfen, wie gut die Maßnahmen funktionieren, und sie kontinuierlich verbessern.

Was ändert sich bei Audits und Zertifikaten?

Ab 2024 schauen Auditorinnen und Auditoren genau hin, wie Unternehmen den Klimawandel in ihren Managementsystemen berücksichtigt haben. Diese neuen Anforderungen sind eine Ergänzung zu den bestehenden Normen und beeinflussen nicht den Zertifizierungszyklus oder die Gültigkeit der Zertifikate.

Fazit

Die Integration des Klimawandels in die ISO-Managementsystem-Normen ist ein riesiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Unternehmen müssen jetzt aktiv werden, um den Klimawandel in ihre Managementprozesse zu integrieren. Das macht sie nicht nur widerstandsfähiger, sondern hilft auch, die globalen Klimaziele zu erreichen. Diese Neuerungen bieten einen klaren Weg, um sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten und nachhaltiger zu wirtschaften.


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