„Ich bin dann mal weg“ ist nicht mehr nur etwas für digitale Nomaden

Mittlerweile ist es bei uns bei Nextwork ganz normal, dass man sich mal für eine gewisse Zeit ganz oder auch nur teilweise aus dem Geschäft zurückzieht. Das kann die Elternzeit bei schwangeren Kolleginnen sein, die Elternzeit unserer jungen Väter, ein Sabbatical, eine Doktorarbeit, die zu Ende geschrieben werden will oder eine Mischung aus allem. Zudem nutzen immer mehr Leute bei uns nutzen die Möglichkeit, dass wir einen großen Teil unserer Arbeit ortsungebunden machen können. Ich kann auch als Arbeitgebersicht sagen: Es funktioniert wirklich. Wir haben die flexiblen Locations bei Nextwork mittlerweile sogar fest eingebaut: Mit unserem Programm Work&Chill oder unserem Remote Office Mountain Lodge.

Die Zeiten sind vorbei, dass so etwas nur für digitale Nomaden möglich ist.

Und jetzt komm ich. Im März 2020 wollten meine Familie und ich für ein Jahr nach Australien gehen. Alles war fertig geplant: Visa, Haus vermietet, die Kinder von der Schule freigestellt, in Sydney ein Haus gemietet, die Kinder an der Schule in Sydney angemeldet, etc. Was dann passierte, brauch ich nicht zu erklären: Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unser Plan, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, liegt seitdem auf Eis – zu dynamisch entwickelt sich das Leben in der Familie, alle Familienmitglieder stecken in eigenen Projekten: da macht der eine Sohn auf einmal schon seinen Abschluss, die Frau schreibt ihr nächstes Buch usw. Mein Rat v.a. an Eltern mit kleineren Kindern: So viele Zeitfenster gibt es gar nicht, so eine Unternehmung mit der ganzen Familie zu planen! 

Bleibe eigentlich nur noch ich übrig. Mich hat es fast am härtesten getroffen, dass unser Australienaufenthalt damals nicht geklappt hat. Ich hatte mir viel versprochen von der Auszeit: Zeit zum Nachdenken, eine neue Perspektive, neue Impulse, eine Sicht von Außen auf die Dinge; bin ich doch, als Unternehmer und Chef eines dreißigköpfigen Teams, und nach rasanten letzten Jahren der Unternehmensgründung, des Wachstums und des Pandemiemanagements, teilweise durch die eigene Betriebsblindheit geschlagen. 

Und jetzt?

Australien öffnet nach fast zwei Jahren am 21.02.22 wieder seine Grenzen. Jetzt rate mal wer an dem Tag in Sydney landen wird?

Ich. Ich bin dann mal weg – für einen Monat, und mit der vollen Unterstützung meiner Familie. Wir haben uns überlegt: Eigentlich kann doch modernes Familienleben in einer Familie mit zwei Teenagern, die „aus dem gröbsten raus sind“, die gleiche Flexibilität erlauben wie das moderne Arbeitsleben – dass man auch mal Zeit hat, sich um sich selbst zu kümmern. „Ich bin dann mal weg“ ist schon lange nicht mehr nur etwas für digitale Nomaden. 


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